Dülmen. Schon seit Jahren nimmt der Anteil an Sargbestattungen in Deutschland jährlich ab – laut der Gütegemeinschaft Feuerbestattungsanlagen waren im Jahr 2020 rund 76 Prozent aller Bestattungen eine Urnenbestattung. Ein Trend, der auch in Dülmen zu bemerken ist – auch auf dem Waldfriedhof liegt die Quote bei 70 Prozent.
Ein guter Grund für die Verantwortlichen des Friedhofs, vom Kirchenvorstand und von der Zentralrendantur der katholischen Kirchengemeinden im Dekanat Coesfeld und Dülmen, das Angebot an Bestattungsmöglichkeiten stets dem Zeitgeist anzupassen. So wurde kürzlich die zweite Urnenwand fertiggestellt, die nun mit der ersten Urnenwand einen runden Platz auf dem Friedhof bildet.
Die Planungen für diese neue letzte Ruhestätte hatte Landschaftsarchitekt Rolf Teschner übernommen: „Die neue Wand umfasst 74 Kammern, in denen jeweils bis zu zwei Urnen Platz finden. Die Mauern sind aus Ibbenbürener Sandstein gefertigt, und hinter den Wänden erhebt sich jeweils ein kleiner Hügel. So bildet sich im Zentrum der Wände ein kleiner Ort der Ruhe.“
Aufgrund der großen Nachfrage nach Urnengräbern sind schon jetzt viele der Kammern vergeben, wie Rendant Günther Fehmer berichtet: „Es besteht die Möglichkeit, Kammern kostenpflichtig zu reservieren. Dieses Angebot wurde bereits mehrfach genutzt.“ Eine Reservierung gilt für fünf Jahre und kann verlängert werden. Die Ruhezeit in der Urnenwand beträgt 25 Jahre – fünf Jahre weniger als bei einer Sargbestattung. Um der Asche auch nach dieser Zeit einen angemessenen Platz zu bieten, wird es künftig einen Bereich in der Nähe des großen Friedhofskreuzes geben, der die Asche aus den aufgelösten Urnengräbern aufnimmt.
Insgesamt werden auf dem Dülmener Waldfriedhof eine Vielzahl von Bestattungsformen geboten, wie Hans-Willi Heeringa vom Kirchenvorstand betont: „Klassische Gräber, Rasengräber, aber auch Waldgräber oder Baumgräber stehen zur Verfügung. Ich kann nur jedem raten, sich rechtzeitig Gedanken zu machen, wie die Beisetzung irgendwann ablaufen soll. Es ist zweifelsfrei besser, schon eine Entscheidung getroffen zu haben, ehe man bei einem Sterbefall plötzlich vom organisatorischen Aufwand überfordert wird.“
Die Ansprechpartner der Kirchenverwaltung stehen stets für Anfragen jeder Art zur Verfügung: Telefon (02594) 91240, per E-Mail an zr-duelmen@bistum-muenster.de und unter www.zr-coesfeld-duelmen.de.
Übrigens: Auch muslimische Beisetzungen sind auf dem Waldfriedhof möglich.
Sich über die Letzte Ruhe informieren, bevor es zu spät ist
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