Merfelderin mit dem Motto: „Arbeit schadet nicht“
Merfeld. Der 100. Geburtstag ist ein außergewöhnlicher und deswegen ermöglichte die Familie von Lucie Mersmann, ihr zu ihrem 100. Lebensjahr einen besonders schönen Tag – trotz schwieriger Rahmenbedingungen während der Corona-Pandemie. „Es war eine Gratwanderung, aber da meine Mutter geimpft ist und wir ein strenges Abstand- und Hygienekonzept hatten, konnten wir den Tag dennoch zusammenverbringen“, freut sich Sohn Justin Maasmann. Und auch die Merfelder Nachbarn ließen es sich nicht nehmen mit ausreichendem Abstand vom Geburtstagskind und zueinander ein Ständchen zu singen. „Eine Generalprobe hatten wir bereits am Karfreitag“, so Maasmann. „Da haben wir meine Mutter aus dem Seniorenstift abgeholt, sind zum Friedhof gefahren und haben gemeinsam Struwen gegessen.“
Lucie Maasmann, geborene Vagedes, erblickte am 12. April 1921 das Licht der Welt. Aufgewachsen als eines von fünf Kindern in Merfeld, half sie zusammen mit ihren Geschwistern nach dem frühen Tod des Vaters viel auf dem kleinbäuerlichen Betrieb mit. „Arbeit schändet nicht, sonst wäre ich nicht so alt geworden“, sagt die 100-Jährige noch heute oft. In Merfeld lernte sie auch Franz Maasmann – ihren späteren Ehemann – kennen. Mit ihm zusammen führte sie die den elterlichen Betrieb bis in die 1970er Jahre weiter. Wie damals üblich war es ein Allroundbetrieb, in dem verschiedene Tiere wie Kühe, Schweine und Hühner gehalten wurden. Durch die Veränderungen in der Landwirtschaft, gab das Paar den Betrieb allerdings auf und genoss anschließend das Leben ohne die gewohnte harte Arbeit. Auch nach dem Tod ihres Ehemannes Anfang der 90er Jahre, blieb Lucie Maasmann aktiv, stand mit vielen Leuten in Kontakt und hatte Freude am Radfahren. Seit Dezember 2019 wohnt die Merfelderin nun im BHD St. Johannes Seniorenstift. Besuch bekommt sie dort unter anderem von ihren beiden Söhnen und ihren Enkelkindern.