Merfeld. Runde Tische und bequeme Stühle auf dem Rasen hinter Dorfladen und Dorfcafé, daneben stabile Fahrradständer: Seit kurzem lädt der „Merfelder Sommergarten“ in der Rekener Straße 16 dazu ein, ein Päuschen einzulegen und sich mit Leckereien zum Frühstück, Mittagessen oder Nachmittagskaffee zu verwöhnen.
„Unser Vermieter Hubert Böinghoff stellt uns die Fläche und das Mobiliar kostenlos zu Verfügung“, freut sich Katja Redlich, Geschäftsführerin des Merfelder Dorfladens, der bald auf fünfjähriges Bestehen zurückblicken kann. Zusammen mit dem Bürgerbusverein, der ebenfalls fünf Jahre alt wird, wird am Samstag, 16. September, im von-Galen-Park gefeiert. Nicht zuletzt die 250 stillen Teilhaber des Dorfladens, die seinerzeit jeweils eine 250-Euro-Einlage machten, können (sich) dann feiern.
Die beiden Jubiläen sind doppelt Anlass zur Freude. Denn sowohl Bürgerbus als auch Dorfladen sind starke Bausteine in der Merfelder Infrastruktur. „Wobei wir auch Kundinnen und Kunden beispielsweise aus Hausdülmen haben“, erklärt Katja Redlich. „Denn viele schätzen hier unser Supermarkt-Vollsortiment mit frischem Obst und Gemüse sowie Tiefkühlware, das persönliche Gespräch, unsere regionalen Produkte – und nicht zuletzt unsere Angebote hier in der Frischetheke“, so Katja Redlich.
Und da hat die Fleischermeisterin ein besonderes Auge drauf: Verschiedene Schinken- und Wurst- sowie Käsevariationen sind hier im Anschnitt, außerdem gibt es vor Ort gewürztes und mariniertes Grillfleisch. Wurst- und Käseplatten können hier vorbestellt werden, ebenso Fleischplatten für Grillpartys. „Bei mittleren Mengen bitte einen Tag vorher ordern, bei größeren zwei Tage im Voraus“, so Katja Redlich. Im Durchschnitt gehen täglich rund 50 Mittagessen – frisch vor Ort gekocht und dann luftdicht verpackt – über die Kühltheke, zusätzlich werden in der Schulzeit werktäglich 40 Schülerinnen und Schüler der Grundschule mit Mittagessen aus dem Dorfladen versorgt. Auf Wunsch können die Mittagessen auch im „Merfelder Sommergarten“ genossen werden. Was es jeweils zu essen und was es Neues im Dorfladen gibt, zeigt der WhatsApp-Status unter Nummer 0163 3090134.
„Wir freuen uns über den guten Zuspruch von unseren Kundinnen und Kunden“, sagt Katja Redlich, die oft schon lange vor Ort ist, wenn der Dorfladen um 7.30 Uhr öffnet. Denn es ist einiges zu tun. „Ich mach‘s einfach gerne – und die Arbeit ist ziemlich vielfältig. Das gefällt mir“, so die 52-Jährige, die mit den anderen Mitarbeiterinnen des Dorfladens ein zwölfköpfiges Team bildet, unterstützt seit Ende vergangenen Jahres von Beirat Dr. Hugo Schulze Hobbeling. Der Merfelder packt vor allem bei Administration und Marketing an.
In Sachen Praxis steht Katja Redlich in guter Tradition – schon ihr Vater und ihr Großvater waren Fleischermeister. „Ich habe auch angefangen, in Lemgo Lebensmitteltechnologie zu studieren. Es wurde mir aber vor 30 Jahren bewusst, dass ich als Frau wohl nicht in verantwortliche Stellung kommen würde. Daher habe ich das Studium nicht weiter verfolgt“, so Katja Redlich.
Zusammen mit ihrem Ex-Mann betrieb sie 23 Jahre lang das noch heute existierende Fleischerfachgeschäft Redlich in Haltern, von wo der Dorfladen Merfeld auch Fleisch- und Wurstwaren bezieht. Vor fünf Jahren dann wechselte Katja Redlich zum Dorfladen Merfeld. „Der ist irgendwie meine Berufung geworden“, schmunzelt die gebürtige Recklinghäuserin, die das Fleischer-Gen vererbt hat: Ihr Sohn Max, 22 Jahre alt und im väterlichen Fleischerfachgeschäft tätig, ist bereits Fleischermeister und seit kurzem Fleischsommelier. „Ich geb‘ zu – da bin ich auch schon ein bisschen stolz drauf…“, so die Mutter.