Dülmen. Im EineWeltLaden Dülmen am Westring 24 prägen fair gehandelte Produkte das Sortiment, deren Produzenten sich auch sozial engagieren. Elvira Lipp, Vorsitzende des „EineWeltLaden Dülmen e.V.“, hat nun in einer eigenfinanzierten Reise nach Nepal vom 10. bis 24. März vier Kooperativen in und nahe der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu besucht. Eine Reise, von der Elvira Lipp viele Eindrücke mit nach Hause nahm.
Unterwegs war sie zusammen mit weiteren Interessierten beispielsweise aus Alzey, Pfronten, Meiningen und Sonthofen, die fast alle in der EineWeltLaden-Arbeit tätig sind. Mit in der Reisegruppe auch Dori Rindle aus Dortmund vom Verein Ganesh Nepalhilfe e. V. (www.ganesh-nepalhilfe.org), die sich nicht nur für den Fairen Handel mit Waren aus Nepal engagiert, sondern seit 2018 auch Reisen nach Nepal anbietet. „Dieses Engagement hat sie von ihren Eltern übernommen“, berichtet Elvira Lipp.
Fünf Produktions-Kooperativen wurden während der Reise besucht. Von der einen Kooperative sind im Sortiment des EineWeltLadens in Dülmen Keramikprodukte wie etwa Räucherstäbchenhalter. In einer anderen Kooperative werden aus einem Brei aus Seidelbast und Baumwolle von Hand Papierbögen geschöpft, gepresst, an der Sonne getrocknet und beispielsweise mit Siebdruck zu Geschenkpapier weiterverarbeitet. Verschiedenste Varianten davon sind im EineWeltLaden in Dülmen im Angebot. Diese Manufaktur pflanzt pro Tonne Papier, die die rund 80 Beschäftigten herstellen sowie be- und verarbeiten, 17 Bäume – seit Jahren. Besucht wurde auch eine Manufaktur, die mit Naturmaterialien hochwertige Seifenstücke herstellt, die vier Wochen lang trocknen. Auch diese hochwertigen Seifen sind in Dülmen am Westring 24 erhältlich. Ebenso im EineWeltLaden in Dülmen im Sortiment sind unter anderem Postkarten mit von Hand auf Stoff gemalten Bildern.
„Es war beeindruckend zu sehen, mit welch einem Aufwand und welch einer Geschicklichkeit die Produkte dort gefertigt werden“, meinte Elvira Lipp, die auch 1.500 Euro Bargeld vom EineWeltLaden mit dabei hatte. Dieses Geld aus dem Gewinn des Dülmener EineWeltLadens überreichte sie, in Teilsummen aufgeteilt, in den Kooperativen.
„Wir unterstützen damit die sozialen Projekte dort“, so Elvira Lipp. So etwa ein Kinderheim, in dem einige Kinder mit körperlichen Handicaps leben. Oder auch das Engagement für Schulunterricht und Schulspeisung sowie auch für medizinische Versorgung von Mitarbeiterinnen in den Kooperativen.
Alle Kooperativen berichteten davon, dass Corona Einschnitte gebracht hat. Erst nach und nach steigt in manchen Kooperativen wieder die Nachfrage und das Arbeitsaufkommen.
In der auftragsarmen Corona-Zeit entstanden ist ein spezielles Projekt: In einer Kooperative, in der Stoffe verarbeitet werden, wurden und werden aus Stoff saugfähige Slip-Einlagen genäht. Sechs dieser Einlagen werden mit einem Stück Seife gebündelt und in Dörfern bereits tausendfach an Mädchen und Frauen verteilt – flankiert von Aufklärungsarbeit. „Dank dieser Einlagen können Schülerinnen auch während ihrer Menstruation die Schule besuchen“, so Elvira Lipp. „Zuvor mussten sie jeden Monat jeweils eine Woche zu Hause bleiben.“
Eingebettet waren die Besuche in den Kooperativen in ein Reiseprogramm, das auch eine Führung etwa in einem buddhistischen Kloster sowie das Kennenlernen hinduistischer Heiligtümer enthielt – und auch Besuche von Unesco-Weltkulturerbestätten.