Buldern. Nach der langen Corona-Zeit war es kürzlich – endlich, endlich! – möglich, dass sich der 1. Topfschlagen-Club Buldern wieder zu einem Vereins- und Sportabend trifft. Kurz vor Weihnachten kamen die Topfschlagen-Brüder im Kleinen Spieker zusammen, um gemeinsam mit zwei Spielrunden die Spielsaison zu beenden und zugleich das 20-jährige Bestehen des nicht eingetragenen Vereins im Rahmen der Jahreshauptversammlung 2022 zu begehen. Dazu loderte lustig ein Feuer im kleinen Spieker – auf dem großen Bildschirm, auf dem am späteren Abend der rasant gedrehte und schnell geschnittene Film der bislang ersten Ausland-Fahrt des Clubs – Ziel war 2018 die dalmatische Küste in Kroatien – zu sehen war.
Nicht weniger als 19 Tagesordnungspunkte – im Vereinsdeutsch „Topf“ genannt – standen auf der Tagesordnung der Jahreshauptversammlung 2022 des 1. TSC Buldern n.e.V. So unter anderem zwei Spielrunden Topfschlagen, die etwa in der zweiten Versammlungshälfte über den Holzfußboden im Obergeschoss des Kleinen Spiekers über den Bretterboden gingen. Von rund sechs bis rund 38 Sekunden war allein bei der ersten Spielrunde alles an Zeiten dabei zwischen Start des Topfschlägers bis zum hörbaren Anschlagen des Topfs, der seit 20 Jahren zum Einsatz kommt. Zu guter Letzt konnte Vorsitzender Frank nicht nur den goldenen Tagessieger-Wanderpokal, sondern auch den silbernen Spielsaison-Meisterschafts-Pokal in Empfang nehmen.
Natürlich wurden auch die beim 1. TSC Buldern traditionellen und obligatorischen Tätigkeiten vollzogen. So wurden alle zur Wahl stehenden Ämter vertrauensvoll durch Wiederwahl in die bewährten Hände zurückgelegt. Beispielsweise bleibt Simon weiterhin Vizepräsident und zudem Bierwart. Ausschließlich dieser hat die Kompetenz, das Vereinsgetränk Bier nachzuordern – alles andere wäre Amtsanmaßung. Das wurde während des Abends noch einmal betont. Da der Abend allerdings anders als die sonst üblichen Wettkampftreffen nicht im seit 20 Jahren bewährten Vereinslokal „Zur Dorfschmiede“ stattfand – hier war ausnahmsweise mal nicht genügend Platz –, erfolgte die Getränkeversorgung ausnahmsweise in recht lockerer Weise aus Kästen heraus.
Weil es die in einer umfassend niedergelegten Vereinssatzung so vorgesehen ist, wurde während des Abends durch Besuch in der „Dorfschmiede“ die Vereins-Zahlenfee Petra Tönnis aufgesucht und um Nennung einer Zahl gebeten, anhand derer der erste Topfschläger ermittelt wird. Zur Freude aller hatte die Vereinswirtin auch das Foto aus der Anfangszeit des 1. TSC Buldern n.e.V. zur Hand. Nach 806 Tagen ohne Topfschlagen war auf diese Weise für absolute Kontinuität gesorgt. Auch das klassische Kupfergeld-Sammeln zu Beginn des Abends erfolgte, und in seinem Kassenbericht nannte Dennis unter anderem auch drei Kupfer-Pfennige als Teil des Kassenbestands.
Es wurde an dem Abend einmal mehr deutlich, welch ein Gewinn es für so sportliche Tätigkeiten wie Topfschlagen bedeutet, wenn sich Firmen-Geschäftsführer, Ingenieure und sonst in verantwortungsvollen Stellungen Tätige in ihrer Freizeit konzertiert einer Sache annehmen – und welch bedeutende Kontinuitäten dabei verzeichnet werden können. Was einst aus der Idee entstand, bewusst nicht im Kegelsport tätig zu sein, ist zu einer 20-jährigen festen sportlichen Institution geworden, die allerdings noch einen weiten Weg zur Olympisch-Werdung vor sich hat: Hierzu bräuchte es mindestens 10.000 organisierte Topfschlag-Akteure, wie Pressewart Jens aufzeigte. Es ist also noch etwas zu tun. Für eine vorbildliche Ämterstruktur haben die Bulderner, die für die Sportabende auch aus Aurich, Göttingen und Frankfurt anreisen, allerdings gesorgt: Präsident, Vorsitzender, Glockenwart, Topfwart, Süßigkeitenwart, Bewahrer der Tradition, Verbindlichkeitenwart, Pressewart, Bierwart, Schriftführer, Vize für alles und weitere – das sind die personellen Strukturen. Interessierte erhalten auf www.tsc-buldern.de und auf E-Mail-Anfrage an info@tsc-buldern.de gern weitere Infos und diverse Unterstützung.