Dülmen/Portugal (men). Der Schreck war groß, als ein Junge aus der Nachbarschaft des Wohnmobil-Stellplatzes in Aljezur Hans-Günter (HG) Werner und Iris Feldhaus fragte: „Wo ist denn das Autokennzeichen vorne an Euerm Wohnmobil?“ In der Tat – es fehlte!
„Wir waren nicht lange zuvor eine ziemlich holprige Huckelpiste aus den Bergen heruntergekommen. Da musste sich das Schild wohl gelöst haben“, erinnert sich HG, der zusammen mit Iris Feldhaus seit dem Herbst in Portugal unterwegs ist und darüber täglich in vielen Bildern auf Facebook und Instagram unter „HG am frühen Morgen“ berichtet.
„Wir sind dann die Strecke, die wir gekommen waren, ein paar Mal abgefahren – die Steine rechts und links der Piste kannte ich danach mit Vornamen“, schmunzelt HG. Trotz dieser intensiven Suche war das Kennzeichen nicht wiederzufinden.
Also ging‘s zur Polizei, eine Anzeige erstatten. „Da hieß es: ,Die Leute hier sind ehrlich. Wenn sie das Kennzeichen finden, geben sie es ab‘“, so HG. Doch es tat sich nichts…
Telefonate mit dem ADAC, mit der Versicherung und dem Straßenverkehrsamt in Dülmen sorgten für Klarheit. „Wir hatten ja noch das hintere Kennzeichen. Wir malten uns ein Ersatzkennzeichen, das wir hinter die Windschutzscheibe klemmen wollten bei der nächsten Fahrt. Wenn beide Schilder weggewesen wären, hätten wir nicht fahren dürfen“, so HG. Fürs erste aber blieben die beiden in Aljezur. „Wir haben uns in den Ort und die Gegend verliebt und sind nun sieben Wochen hier“, so HG.
Dann eine Nachricht aus der Heimat: „Das Straßenverkehrsamt hatte an unsere Wohnadresse in Dülmen geschrieben, dass das Kennzeichen dort hingeschickt worden war und abgeholt werden könne“, so HG.
Nochmal ein Telefonat mit dem Straßenverkehrsamt. „Wir konnten eine Abholvollmacht verfassen und mit Unterschrift fotografieren. Mit diesem Foto konnte Doro Albrink das Nummernschild vom Kreuzweg abholen und uns zuschicken.“ In Aljezur wurde dazu als Anschrift ein Lottoladen mit DPD-Vertretung gefunden. „Dorthin schickte Doro uns das Kennzeichen, so dass wir vier Wochen, nachdem wir es verloren hatten, das Kennzeichen wieder in der Hand hielten.“
„Wir hoffen, dass wir irgendwie an Namen und Adresse der Person kommen, die das Kennzeichen an das Straßenverkehrsamt geschickt hat. Wir wollen uns einfach bedanken. Denn auf diese Weise wurden uns viel Lauferei und Kosten erspart“, so HG, der wie Iris weiter begeistert ist von dem 3.500-Seelen-Ort und das Drumherum. „Wir hätten das alles hier nicht kennengelernt, hätten wir das Nummernschild nicht verloren…“