Kreis Coesfeld (as/tin). Während die Rosendahler Teams die drei Spitzenplätze belegen, wächst im Keller der Druck.
Das Stadtderby hatten sich die Anhänger der TSG Dülmen II wohl etwas anders vorgestellt. Bereits nach einer halben Stunde musste das Team von Meik Strickling zuhause ein 0:3 gegen den Ortsrivalen DJK Dülmen hinterherrennen. „Das waren natürlich keine optimalen Bedingungen”, knirscht Strickling. Trotzdem schaffte es seine Mannschaft zur Halbzeit noch auf 2:3 zu verkürzen. „Leider reichten aber fünf Minuten aus, um das Spiel zu Gunsten von DJK zu entscheiden. Mit dem Doppelschlag von Gemeri und Egemann war die Niederlage für die TSG besiegelt. „Mit Rödder kommt jetzt eine Mannschaft, die in einer ähnlichen Situation ist wie wir.”
„Eine Fußballmannschaft ist wie eine Maschine – man hat viele, viele Schrauben, und wenn die nicht alle ineinandergreifen, dann ist das scheiße!“ – Ahmed Ibrahim, Coach der DJK Rödder, geht mit seinem Team aktuell durch ein Leistungs-Tal der Tränen, auch gegen die DJK Nottuln II gab es nicht Zählbares. „Wir müssen realistisch sein: Der Druck wird jede Woche größer, der vorletzte Platz wird wohl die Relegation bedeuteten. Und das wollen wir nicht. Ich hoffe, dass es genau dieser Druck ist, der meine Mannschaft nun antreibt!“ Am Sonntag kommt die Reserve der TSG Dülmen II nach Rödder, Ibrahims alter Club: „Personell bleibt es weiter angespannt – es ist halt ein sehr kleiner Kader, da tut jeder Ausfall weh.“
„Unter diesen Umständen war einfach nicht mehr drin”, bilanziert Adler Bulderns Trainer Alexander Möllers nach der Niederlage am Sonntag. Gegen den Tabellenführer aus Osterwick musste Möllers bereits früh in Unterzahl agieren. Nach einer Grätsche von Jacob Frings zog der Schiedsrichter die rote Karte. „Gegen so einen starken Gegner tut das natürlich richtig weh”, weiß der Trainer. „Direkt danach geraten wir auch noch in Rückstand.” Auch wenn seine Mannschaft versuchte dagegen zu halten, war nicht mehr viel zu holen. „Dafür ist die Qualität bei Osterwick zu hoch.” Am Sonntag im Derby gegen DJK Dülmen hofft Möllers nun auf ein Ende der Bulderaner Negativserie.
Bei Brukteria Rorup ist weiter der Wurm drin: Auch gegen die DJK Vorwärts Lette war die Pleite deutlich: 1:5. Trainer Frank Stening machte klar, dass die Niederlage auch in der Höhe in Ordnung ging: „Eine absolut verdiente Niederlage, da gibt es keine Ausreden!“ Doch auch, wenn die Letteraner Rorupern das gesamte Spiel über – insbesondere aufgrund des größeren Siegeswillen – überlegen waren, sieht Stening noch eine Chance für Rorup, nicht komplett im Abstiegsstrudel zu versinken: „Wir haben es nach wie vor selbst in der Hand! Wir müssen nur zurück in die Spur kommen.“ Den Treffer für Rorup erzielte Kris Heeringa in der 68. Minute. Leichter wird es allerdings am Sonntag nicht – die zuletzt formstarken Reservisten aus Nottuln reisen nach Rorup.
Eine rabenschwarze erste Halbzeit erwischte Grün-Weiß Hausdülmen gegen den abstiegsgefährdeten Gegner aus Darup. Als es in die Kabine ging, lag die Mannschaft von Güven Sivgin bereits mit drei Toren im Rückstand. „Das haben wir uns ganz anders vorgestellt”, so Sivgin. „Und gegen eine Mannschaft wie Borussia Darup willst du als Gegner auch nicht zurückliegen.” Zwar konnte Hausdülmen noch auf 3:1 verkürzen, blieb aber am Ende glücklos. Ein Sieg in den nächsten drei Spielen würde die Grün-Weißen sicher vor dem vorletzten Platz bewahren. „Gegen Darfeld wird das aber eine echte Mammutaufgabe”, weiß der Coach, der dennoch optimistisch ist.
Einen deutlichen 5:2-Erfolg gegen die TSG Dülmen II konnten die Senioren der DJK Dülmen am Sonntag feiern. Dass es so deutlich wird, hatte Trainer Marco Habicht nicht erwartet: „Ich hatte nur einen Spieler aus der Zweiten und einen aus der Dritten auf der Bank und einige Spieler auf dem Feld konnten seit Wochen nicht mittrainieren. Trotzdem haben die Jungs eine selbstbewusste und gute Leistung gezeigt und verdient gewonnen. Ich bin stolz auf die Jungs.“ Gegen Buldern am Sonntag muss Habicht auf Fabrice Eggemann verzichten. Punkten will er dennoch: „Wer weniger Fehler macht, wird das Spiel gewinnen.“
Bei der DJK Vorwärts Lette läuft‘s: Schon wieder ein Sieg, diesmal 5:1 gegen Brukteria Rorup. „Wir hatten in den Spielen vor Rorup jeweils Glück – diesmal waren wir hingegen einfach richtig stark!“, so der stolze Trainer Tim Püttmann. „Die Entwicklung, die meine Mannschaft in den vergangenen Wochen gemacht hat, ist irre! Ich bin mehr als zufrieden.“ Als einen Grund gibt er an, dass nun der Druck weg sei: „Hast Du dich einmal freigestrampelt, kannst du natürlich mit einer ganz anderen Einstellung und ohne Angst antreten. Das hilft!“ Am Sonntag haben die Letteraner nun spielfrei: „Eine Pause vor dem Endspurt tut sicher allen noch einmal gut.“ Und dann stehen Püttmanns letzten Spiele als Trainer der Letteraner an: „Ich werde mich auf das Beenden meines Studiums konzentrieren – und dann bin ich offen, ob ich nochmal als Trainer aktiv werde.“