Kreis Coesfeld. Der fast volle Mond lugte gerade hervor, da flimmerten die ersten Szenen auf der Leinwand vor dem Kreishaus II. Nein, Horrorszenen gab es nicht zu sehen – eher zwei Liebesfilme. Beim Vorfilm „Wiedersehen“ gibt eine Frau im Waschsalon das Hemd ihres Ehemannes an einen Unbekannten ab und „übt“ mit ihm die Rückkehr ihres bald heimkehrenden Göttergatten. Der Protagonist im Hauptfilm „Der göttlich Andere“ fiel seiner Angebeteten bei der ersten Begegnung mit der Tür ins Haus. Rund zweihundert Gäste fieberten beim Open-Air-Kino einem Happy End der Geschichten entgegen. Vor dem Filmstart, zur goldenen Stunde, hatten die Joyful-Singers aus Coesfeld mit ihrem Gospelsound eine lockere Atmosphäre verbreitet.
Eine lange Abstinenzphase haben die Filmschauplätze NRW hinter sich: Das gesamte Programm der Freiluftkinos an unterschiedlichen Orten im Land musste durch die Corona-Pandemie mehrere Monate eingefroren werden. „Nun wollen wir das ganze Event wieder genießen“, begrüßt Anna Fantl von der Projektleitung der Film- und Medien-Stiftung NRW. „Die niedrige Inzidenz macht es möglich, in ein bisschen gesellschaftliche Normalität zurückzukehren. In dieser Zeit freuen wir uns natürlich sehr, dass wir zu diesem Freiluftkino vor der Kulisse des ehrwürdigen Kreishauses einladen konnten“, ist Landrat Dr. Christian Schulze Pellengahr von der Resonanz angetan.
Zwei Dülmerinnen mummeln sich unter eine Decke ein und lehnen sich in die Stühle zurück. Beide stimmen Anna Fantl zu. Sie sind hier, um endlich bei einem solchen Event zu entspannen und den Moment mit dem ganzen Drumherum zu genießen. Und auch ein Coesfelder Ehepaar ist hautsächlich wegen des Open-Air-Angebotes gekommen und sind Neugierig auf die beiden Filme.