Dülmen. „Sieben Blüten. Ein Baum“ lautet der Titel eines neuen Buches, das Markus Trautmann, Pfarrer in St. Viktor in Dülmen, am vergangenen Freitag der Öffentlichkeit vorstellte. Im Mittelpunkt der Publikation steht die Familie von Bischof Friedrich Kaiser. Seit vielen Jahren beschäftigt sich Trautmann mit der Biografie und dem Wirken des 1903 in Dülmen geborenen Hiltruper Missionars, der ab 1939 in Peru wirkte, 1963 in Dülmen die Bischofsweihe empfing und 1993 in Peru verstarb. „Bischof Kaiser ist ein Glaubenszeuge der Region und der Weltkirche. Die Familie war der Ort seiner geistlichen Prägung“, führte Trautmann in die Feierstunde ein, an der unter anderem auch Nichten und Neffen des „Missionars der Anden“ teilnahmen und die seine Großnichte, Hildegard Kaiser, am Flügel musikalisch begleitete.
In seiner Publikation geht es Trautmann nicht nur darum, die Herkunft des künftigen Seligen zu vermitteln, sondern „diese Skizzen können dem Leser und der Leserin helfen, auch einmal über die eigene familiäre Bindung und Prägung nachzusinnen“. Zu diesem und weiteren Themen hatte der Pfarrer einen Interviewgast eingeladen: Regionalbischof Dr. Stefan Zekorn. In dem munteren Gespräch erinnerte sich Zekorn an seine eigene Kindheit in Datteln und Recklinghausen, berichtete von seinem Onkel, der als Missionar in Taiwan tätig war, ebenso wie von selbstverständlichen religiösen Ritualen seiner Kindheit. „Ich habe die Familie immer als wohltuenden Rückzugsort und als Geborgenheitszone empfunden. Mir macht es Sorge, dass dies heute in vielen Fällen nicht mehr so ist. Familie wird eher als anstrengend erlebt“, bedauerte Zekorn.
Gefragt nach der Rolle von Seligen und Heiligen in seinem Leben, erzählte der Weihbischof von einem Buch über den heiligen Franziskus, das er in seiner Jugend gelesen habe. „Bei der Lektüre ist mir aufgegangen, was Heilige für mich bedeuten können. Wichtig ist es, dass sie mit unserem Leben zu tun haben, sie uns Vorbilder sein können“, erklärte der 61-Jährige. Er lobte die zahlreichen Hilfs- und Partnerschaftsaktionen in den Pfarreien. „Sie zeigen den Menschen, dass an sie gedacht wird. Das ist manchmal bedeutsamer als die finanzielle Unterstützung“, erklärte Zekorn.
Das Buch „Sieben Blüten. Ein Baum“ ist die vierte Veröffentlichung einer Reihe, in der Trautmann unterschiedliche Aspekte rund um das Leben und Gedenken von Bischof Kaiser aufgreift. Das Buch ist gegen eine Spende im Pfarrbüro von St. Viktor im EinsA erhältlich.
Ausführliche Informationen zu Bischof Kaiser gibt es auf der Internetseite www.bischof-friedrich-kaiser.de.
Pfarrer Markus Trautmann begrüßte Weibischof Zekorn in Dülmen
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