Dülmen (men). Ein Grundstück im Außenbereich vermessen? Oder beispielsweise erfassen, um wie viel Menge es sich bei einem Bodenaushub handelt? Beim Vermessungsbüro Drerup kommt hierfür inzwischen häufiger Drohnentechnik zum Einsatz. Relativ zügig liegen unter Zuhilfenahme dieser Technologie die gewünschten Daten vor.
„Wir haben zwei verschieden große Drohnen angeschafft, mit deren Hilfe wir Flächen und dreidimensionale Körper erfassen können“, sagt Julian Drerup, seit zehn Jahren öffentlich bestellter Vermessungsingenieur. Sein Vater Heinrich – heute 70 Jahre alt – hatte sich vor 40 Jahren, am 2. Februar 1982, mit dem Vermessungsbüro selbstständig gemacht. Wenige Jahre später, nach dem Fall der Berliner Mauer, rauschten die Arbeitsaufträge reichlich herein. Unter anderem galt es, zahlreiche Vermessungsaufträge in den neuen Bundesländern abzuarbeiten. Bis zu 30 Mitarbeiter zählten daher zeitweise zum Team des Vermessungsbüros Drerup.
Aktuell hat sich die Mitarbeiterzahl auf zwölf eingependelt, und dazu zählt Raul Napau. Bis vergangenen Sommer absolvierte er im Vermessungsbüro Drerup eine Ausbildung zum Vermessungstechniker, und anschließend wurde der Nottulner ins Team übernommen.
Wenn die Drohnen zum Einsatz kommen, ist häufig der 26-Jährige gefragt. Mit dem Land-Rover-Geländewagen fährt er dann raus und lässt die Drohne fliegen, die im Flug etliche Fotos aufnimmt. Diese Fotos werden mit den GPS-Satelliten-Daten und den Kontroll-Passpunkten, die vor dem Befliegen auf dem Boden ausgelegt werden, verknüpft. „Das geschieht mit einem speziellen Computerprogramm, das anhand der Fotos und der Daten Hunderte von Punkten berechnet, die dann das Gelände und das Höhenprofil abbilden“, so Julian Drerup. Aushubmengen bei Deponien beispielsweise oder bei Baustellen sind auf diese Weise recht schnell ermittelt. Oder schnell auch Lagepläne erfasst.
„Das macht schon Spaß“, sagt Raul Napau, „wenn man mit der Drohnentechnik erst draußen unterwegs ist und dann – zurück im Büro – die Fotos und Daten auswertet und die gewünschten Daten errechnen lässt. Das ist eine gute Mischung, so dass die Arbeit abwechslungsreich ist und nicht langweilig wird.“
Spannend wird die Arbeit spätestens auch dann, wenn es gilt, Gebäude zu erfassen. „Wir können mit den Drohnen auch Fassaden sehr genau abfliegen. Dabei werden jede Menge Fotos gemacht, und beim Zusammenrechnen ergibt sich dann ein maßstäbliches Bild – ein Orthofoto – mit allen dreidimensionalen Eigenschaften der Fassade“, erklärt Julian Drerup.
Wenn so etwas innerörtlich zu machen ist, müssen dann auch schon mal Sondergenehmigungen zum Drohneneinsatz eingeholt werden. „Das gehört dann einfach mit dazu“, so Julian Drerup. Eine der Voraussetzungen ist dann, dass die Drohnenpiloten einen Drohnenführerschein haben. „Die sind von daher inzwischen Bestandteil unserer Ausbildung zum Vermessungstechniker“, so Julian Drerup.